Der Uhu – „der König der Nacht“ Vogel des Jahres 2005 !

Lateinischer Name: Bubo bubo. Der Uhu – als größte Eulenart ein Wahrzeichen für Weisheit – ist ein besonders schöner, doch recht geheimnisumwitterter Waldbewohner. Vielleicht, weil er erstens nachtaktiv ist und zweitens etwas unheimliche Laute (schuhu-schuhu) von sich gibt. Er gehört hierzulande leider zu den bedrohten Arten.

Nach dem Gesang des Männchens, einem dumpfen „uhu“, hat der Uhu seinen Namen. Er bewohnt Schluchten mit steilen Wänden, die Nischen und Höhlen enthalten, aber auch Waldungen und Kiefernheiden. Gejagt wird bevorzugt in offenem Gelände. Säugetiere bis zur Hasengröße sind seine Hauptbeutetiere. Daneben schlägt der Uhu aber auch Vögel bis zur Größe eines Bussards, hauptsächlich Tauben, Krähen, Teich- und Blesshühner. Aber auch Frösche und Fische werden ab und zu gefangen. Meist geht er in der Morgen- und Abenddämmerung vom Ansitz oder im niedrigen Pirschflug auf Jagd. Der früher auch in weiten Teilen Deutschlands heimische Uhu ist heute in vielen Gebieten Mitteleuropas ausgerottet. Besonders in Deutschland wurde in letzter Zeit vielfach versucht, diese mit einer Flügelspannweite von 170 cm und einem Gewicht von 2600 Gramm größte europäische Eule wieder einzubürgern.

Ein Uhu-Gelege besteht aus zwei bis drei, manchmal vier und selten fünf Eiern. Das Weibchen bebrütet die Eier fünf Wochen lang, bis die Jungen schlüpfen. Eine Woche danach öffnen diese die Augen und mit zirka zehn Wochen begleiten die Jung-Uhus ihre Eltern auf den Jagdzügen. Dort werden sie mit dem Schlagen von Beute vertraut gemacht. Der Uhu gilt von altersher als weise, gescheit, erfahren, besonnen und verständig. Er besitzt wissende Augen voll uralter Weisheit und eine anmutige Grazie. Er ist - alles in allem - also ein sehr beeindruckendes Tier. So ist es nicht verwunderlich, dass der Uhu in Tiermärchen sehr oft um einen guten Ratschlag oder um seine Meinung zu irgendeinem Thema gefragt wird. Das Gesicht der Eulen trägt menschliche Züge und ruft beim Betrachter den Eindruck von „alt sein“ hervor. Da alte Menschen bekannterweise lebenserfahren und besonnen sind, wurden diese Eigenschaften dem Uhu zugesprochen.